Holpriger Jahresauftakt, Optimismus aber starker Arbeitsmarkt: Holprig war der Jahresauftakt, da das Indexschwergewicht Apple unter Druck geriet. Laut einem Bericht in der japanischen Wirtschaftszeitung „Nikkei“ habe das Unternehmen mehrere Zulieferer angewiesen, angesichts der nachlassenden Nachfrage, weniger Komponenten für einige Produkte wie AirPod, Apple Watch und MacBook zu produzieren. Hinzukommt ein Ausufern der Corona-Pandemie in China als Folge einer Beendigung der strengen Corona-Maßnahmen. Da bereits rund 250 Mio. Chinesen infiziert sind, ist die weitere Entwicklung fraglich. Apple liegt auf Monatsbasis mit 9,3% im Minus. Noch krasser ist die Situation bei Tesla, die binnen eines Monats bereits über ein Drittel ihres Wertes einbüßte. Der weltgrößte E-Auto-Hersteller hat im vierten Quartal die Analystenerwartungen bei den Auslieferungen verfehlt. Tesla lieferte im vierten Quartal nur 405.278 Autos aus, der Schätzungskonsens laut Refinitiv lag bei 431.117. Als Gründe dafür gelten Logistikprobleme sowie eine sinkende Fahrzeugnachfrage infolge steigender Zinsen und Rezessionsängste. JP Morgen senkte darauf prompt das Kursziel und bekräftigte sein „Underweight“-Rating.
Ansonsten sind die US-Wirtschaftsnachrichten durchwachsen. Ein stabiles BIP-Wachstum von voraussichtlich 2,7% im vierten Quartal deutet auf ein nur minimales Rezessionsrisiko in absehbarer Zeit hin, während der US-Composite Einkaufsmanagerindex von S&P Global pessimistische Signale liefert. Dazu O-Ton in der dazugehörigen Pressemeldung: „Die jüngsten Daten deuten auf einen erheblichen Einbruch der Wirtschaftstätigkeit im privaten Sektor hin, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor“. Als Ursache für die sinkende Aktivität der Privatwirtschaft wurde „ein noch deutlicherer Rückgang des Neugeschäfts.“ genannt. „Es war der stärkste Rückgang seit Mai 2020 inmitten einer breit angelegten Abschwächung der Kundennachfrage“. Ein hohes Maß an Stabilität zeigten hingegen die Arbeitsmarktdaten. Im Dezember wurden außerhalb der Landwirtschaft 223.000 neue Stellen geschaffen und die Arbeitslosenquote war auf 3,5% rückläufig.